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Der Handel mit türkischen Trockenfrüchten, im Besonderen mit türkischen Sultanas und Weinbeeren ist seit Jahren ein wesentlicher Schwerpunkt der täglichen Arbeit von Specialty Brokers. Regelmäßige Besuche vor Ort waren und sind Garant für erfolgreiche Geschäftsbeziehungen und sensibilisieren für die Probleme in der Lieferkette und das nunmehr seit 10 Jahren!

Das türkische Weinanbaugebiet ist riesig und erstreckt sich von Izmir – Manisa – Torgutlu – Alasehir – Cebeci – Yener – Sarigol. Ca. 80.000 Bauern produzieren über 2 Millionen MT frische Weintrauben. Davon werden ca. 250 – 300 TMT zu getrockneten Sultaninen und Weinbeeren verarbeitet. Der größte Kostenblock sind mittlerweile die Pestizide mit 20 %.  Es gibt keine staatlichen Beschränkungen für die Abgabe von Herbiziden/Fungiziden/Insektiziden/Akariziden! Uns sind mehr als 100 unterschiedliche Substanzen bekannt, die im türkischen Weinanbau eingesetzt werden. Zu den bekanntesten gehören Chlorpyrifos, Iprodion und Glyphosat mit weitreichen Konsequenzen für den Export und die heimische Wirtschaft. Nicht nur der unkontrollierte Einsatz von mehrheitlich Fungiziden, sondern auch unkontrollierte Mehrfachbelastung durch sog. Pestizidcocktails sind ein Problem. Diese Situation führt in den klassischen türkischen Anbaugebieten zu

  • Grundwasserverschmutzung mit Pestiziden
  • Luftverschmutzung mit Pestiziden
  • Schädigung der Pollinators (Bienentoxisch)

Darüber hinaus ist bis heute nicht erforscht, wie der menschliche Organismus auf die Mehrfachbelasteten Lebensmittel mit sogenannten Pestizidcocktails reagiert. Fakt ist, dass Kinder und schwangere Frauen zu den Risikogruppen für belastete Lebensmittel gezählt werden.

Daraus ergibt sich eine Gefährdung aller beteiligten Partner im Life-Cycle von Sultaninen.

Um diesen Markt für unsere Kunden langfristig zu sichern, hat Specialty Brokers die EUIPO – Marke  IPM- ( Integrated Pestizide Monitoring ) für sein bis heute einzigartiges türkisches Sultaninen-Anbauprojekt eintragen lassen. Wir unterstützen die Türkischen Bauern und die EU  Lebensmittelproduzenten bei der Entwicklung von nachhaltigen Rohstoffen, die den Retail in Deutschland bei der Umsetzung nachhaltiger Nahrungsmittel unterstützen. Schon früh war abzusehen, dass die EU-Kommission mit der neuen Präsidenten von der Leyen mit ihrer “Farm to Fork ( F2F )“-Strategie die Art, Nutzung und Menge bei Pestiziden beschränken wird. Nur regelkonforme Produkte werden in Zukunft eine Chance im europäischen Markt haben und das jetzt geplante EU- Lieferkettengesetz und die EU-Verordnung zu Mehrfachbelastungen mit Pestiziden in Lebensmitteln zeigt deutlich, das neben heimischen Produzenten auch Lieferanten aus sogenannten Drittländern und hiesigen Verarbeitern in die Pflicht genommen werden, wenn sie eine Marktchance in Europa haben wollen.

IPM basiert auf Sultaninen mit maximal 4 pro-aktiven Pestiziden, die von der EU freigegeben sind und einer engen Partnerschaft zwischen lokalen türkischen Farmer und dem Exporteur Özgür (dem weltweit größten Verarbeiter für Sultaninen mit ca. 80 TMT Jahresproduktion) erzeugt werden.  Es wird nur Rohware von geprüften und registrierten Landwirten gekauft, die den Qualitätsanforderungen genügen. Alle am IPM-Projekt beteiligten Farmer beziehen ihre max. 4 Pestizide von Özgür. Dies geschieht zu subventionierten Preisen und garantiert die Transparenz und Nachverfolgbarkeit bei den angelieferten Chargen.  Alle Prüfberichte werden digitalisiert und ermöglichen dem Käufer die lückenlose Nachverfolgung gemäß F2F. Hinzukommen Tests und entsprechende Testate.

Neben erhöhten Preisen für die so gelieferte Rohware erhalten die Farmer Schulungen im Umgang mit eingesetzten Pestiziden und den sozialen und ethischen Anforderungen, die für einen langfristigen Export nach Europa gemäß F2F wichtig sind. Mit diesen Maßnahmen stellen wir nicht nur die konforme Versorgung unserer EU-Kunden sicher, sondern schützen ebenfalls die Existenzgrundlage der Sultaninen-Landwirte in der Türkei und deren Familien. Zu häufig wird vergessen, dass die EU F2F-Strategie in Zukunft ein dramatischer Lernprozess für alle am Markt Beteiligten sein wird.

All dies bedeutet eine nachhaltige Rohware, die eine Versorgung mit sicheren, in der Europa konformen Rohstoffen gewährleistet. IPM-Sultaninen, die den EU-Anforderungen hinsichtlich Art und Mehrfachbelastung durch Pestizide entsprechen sind mit unserer IPM – Marke ausgezeichnet und sofort für den Käufer sichtbar. Unsere Sultanas erfüllen schon heute die EU Lieferkettenvorgaben hinsichtlich sozialer, gesunder und umweltfreundlicher Landwirtschaft. Alle Prozesse hat sich unserer Ablader Özgür nach CEDEX SMETA-Regeln durch Intertek zum wiederholten Male erfolgreich testieren lassen.